Den Namen Schüssler- Salze oder auch Schüssler - Therapie haben die folgenden Präperate nach ihrem Begründer Herr Wilhelm Heinrich Schüssler. Dieser war ein Arzt, der der Homöopathie sehr zugetan war, gleichzeitig aber auch ein Kritiker dergleichen war. Nach seiner Ansicht ist die Erregbarkeit in der Zelle zu suchen und somit auch das die Entstehung und die Erkrankung selber in der Hauptsache auf die Zelltätigkeit zurückgeht. Er bezeichnet das Ungleichgewicht in der normalen Verteilung von Nährsalzen als die Ursache für die Entstehung von Krankheiten.
Zur damaligen Zeit hat Schüssler dann 12 Mineralsalze als Basis seiner biochemischen Therapie zusammengestellt, die man im Blut und den Geweben des menschlichen und tierischen Organismus finden kann und die dort eine ganz bestimmte Aufgabe übernehmen. Er bezeichnete diese Salze als Funktionsmittel, da jedes Salz eine bestimmte Funktion im Körper ausübt. Man setzt also das entsprechende Funktionsmittel ein, um die entsprechende Zelle zum Funktionieren zu animieren. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Substitution der fehlenden Substanz, sondern die Mittel sollen die Zelle anregen ein Gleichgewicht herzustellen und das Fehlen auszugleichen. Da der Körper zum grössten Teil aus Wasser besteht und diese Salze darin gelöst zu finden sind, ist es von grosser Bedeutung wie der Salzhaushalt funktioniert. Bei Störungen entstehen meist Erkrankungen, die durch die Herstellung des Gleichgewichts der Zelle beeinflusst werden können. Man spricht darum auch davon das die Schüssler - Therapie auf cellularer Ebene abläuft. Ein vielzitierter Satz aus der damaligen Zeit sagt es aus: Das Wesen der Krankheit ist die Krankheit der Zelle. (Zitat von R.Virchow, Cellular-Pathologe 1821-1902)
Die Nummerierung der Salze ist übrigens zur Vereinfachung gedacht, da man sich die lateinischen Namen oft nicht merken konnte. Nach und nach kamen noch die sogenannten Ergänzungsmittel hinzu, die aber erst nach Schüsslers Tod herausgefunden wurden. Mit ihnen kann man die Basistherapie unterstützen bzw. ergänzen. Folgende 12 Funktionsmittel in der jeweils angegebenen Potenz stellen die Basis der sogenannten Schüssler - Therapie dar:
Nr.1 Calcium fluoratum D12:
Stabilisator, gilt als Schutzmittel für die Hülle um die Zelle herum. Die Nr.1 ist kein Akutmittel, sondern wirkt von allen Salzen am langsamsten. Sie stärkt z.B. die Gewebeelastizität, festigt Knochen, Sehnen und Bänder, stabilisiert den Zahnschmelz und unterstützt das Nagelwachstum. Bei Hunden wird sind eingesetzt bei stumpfen Fell, brüchigen Krallen, allen Erkrankungen der Gelenke, Knochen, Bänder und Sehnen. Unterstützend während der Zahnung, bei Karies oder auch bei lockeren Zähnen.
Nr.2 Calcium phosphoricum D6:
Knochensalz, gilt als Mittel für die Fülle, also die Füllung der Zelle. Die Nr.2 beeinflusst z.B. den Aufbau von Knochen und Zähnen, förder die Muskelkontraktion und beeinflusst die Erregungsleitung der Nerven. Bei unserem Hund findet sie Einsatz zum Aufbau der Knochen und Zähne, körperlicher Unruhe, Muskelkrämpfen oder auch bei allgemeiner Schwäche.
Nr.3 Ferrum phosphoricum D12:
Entzündungsmittel, gilt als erste Hilfe Mittel. Zu Beginn der Erkrankung reguliert die Nr.3 die Verbrennungsvorgänge in der Zelle, beeinflusst die Bildung von Phagozyten und stabilisiert somit das Immunsystem, desweiteren verbessert sie z.B. Stoffwechselvorgänge und unterstützt die Energieübertragung. Unserem Hund kann damit bei allen akuten Verletzungen geholfen werden als erste Hilfe bei Blutungen, Schmerzen und Verletzungen. Auch bei Immunschwäche z.B. als Kur einsetzbar oder auch bei stark beanspruchten Muskeltätigkeiten.
Nr.4 Kalium chloratum D6:
Entzündungsmittel II, bei fortgeschrittener Erkrankung, auch schon mal als Schleimhautmittel bezeichnet. Die Nr.4 unterstützt z.B. die Kalium-Natrium-Pumpe, aktiviert Enzyme, hat einen Einfluss auf die Salzsäureproduktion im Magen und löst weissliche Sekrete an den Schleimhäuten. Bei Hunden findet es Einsatz bei Magenschleimhautentzündungen, Mundschleimhautschwellungen, Bronchitis, als Entzündungsmittel im zweiten Stadium von Krankheiten, verklebte Augenlider oder auch bei Verhornungen, Warzen, Blutverdickung und Thromboseneigung.
Nr.5 Kalium phosphoricum D6:
Nervensalz, bei körperlichen und seelischen Erschöpfungszuständen, gilt auch als biochemisches Antiseptikum. Die Nr.5 unterstützt z.B. die Herz- und Muskelfunktion, normalisiert Nerven- und Muskeltätigkeit, ist Cofaktor im Enzymsystem und beeinflusst die Energieproduktion. Unserem Hund können wir sie verabreichen bei nervösen Durchfällen, Muskelschwäche mit Zucken und Zittern, Muskelschwund und auch bei Infektionskrankheiten mit Fieber. Bewährt auch bei Hunden, die ständig Hunger zu haben scheinen.
Nr.6 Kalium sulfuricum D6:
Entzündungsmittel III, gilt auch als Mittel für die Haut und die Leber. Die Nr.6 fördert z.B. im Falle des Infektes die Entgiftungsvorgänge, als Unterstützung bei Antibiotikatherapie, daneben hat sie entzündungshemmende Wirkung auf die Haut, beeinflusst den Proteinstoffwechsel und unterstützt die Neubildung der Hautzellen. Für unseren Hund bietet die Nr.6 ihren Einsatz im dritten Stadium der Erkrankung, bei Erbrechen durch Aufregung, Muskelkater, deformierte Krallen und Haarausfall, insbesondere wenn er büschelweise auftritt.
Nr.7 Magnesium phosphoricum D6:
Krampf- und Schmerzmittel, gilt auch als Mittel für die Psyche. Die Nr.7 unterstützt z.B. den Energiestoffwechsel, aktiviert Enzyme, dämpft die Erregbarkeiit der Nerven und auch der Muskeln und wirkt entkrampfend und schmerzstillend. Bei unserem Hund findet sie Einsatz gegen allgemeine Unruhe oder auch spezielle, wie Lampenfieber vor Prüfungen, aber auch bei Krämpfen, Blähungen, Verstopfung und Neuralgien.
Nr.8 Natrium chloratum D6:
Flüssigkeitsregulator, beeinflusst den sogenannten Nährstrom = das Wasser mit seinen Salzen auf ihrem Weg in die Zellen. Die Nr.8 unterstützt somit den Wasserhaushalt im Körper, regelt den osmotischen Druck an den Zellen, nimmt auch Einfluss auf den Lymph- und Blutkreislauf und ist am Säurebasenhaushalt beteiligt. Unser Hunde unterstützt die Gabe bei trockenen Augen oder Bindehautentzündungen, bei stumpfen und trockenem Fell, Wasser im Gewebe, Gelenkschwellungen, Gicht, Knorpelschäden und auch bei Erbrechen und Durchfall mit wässrigem Schleim.
Nr.9 Natrium phosphoricum D6:
Stoffwechselsalz, bei fast allen rheumatischen Krankheiten unterstützend und bei Übersäuerung. Die Nr.9 unterstützt z.B. Auf- und Umbaufunktionen im Körper, unterstützt die Pufferung beim Säurebasenhaushalt und normalisiert den Stoffwechsel. Bei unserem Hund findet sie darum Verwendung zur Unterstützung bei schwer heilenden Wunden, Lymphknotenschwellungen, verstopften Talgdrüsen, Rheuma und auch bei Übersäuerung des Magens.
Nr.10 Natrium sulfuricum D6:
Ausscheidungsmittel, sorgt für den Strom des Wassers aus der Zelle = Klärstrom. Die Nr.10 hat z.B. entgiftende Funktionen, entschlackt den Organismus und fördert die Verbrennungsprozesse in den Zellen. Unserem Hund können wir mit der Nr.10 helfen bei Blähungen mit starkem Geruch, bei Fettstoffwechselstörungen, Gicht, Lebererkankungen und auch bei geschwollenen Gliedern.
Nr.11 Silicea D12:
Bindegewebsmittel, gilt im Humanbereich als Schönheitssalz. Die Nr.11 schützt z.B. vor Arteriosklerose, unterstützt Haare, Haut und Nägel im Wachstum, stabilisiert Knorgen und hält Gewebe elastisch. Für unseren Hund nutzt die Gabe bei struppigem, sprödem Fell, bei Haarausfall, deformierten Krallen, entzündeten Krallen, lockere Zähne, im Knochenwachstum oder bei Blutergüssen und Muskelzuckungen.
Nr.12 Calcium sulfuricum D6:
gilt als Salz bei eitrigen Prozessen. Die Nr.12 hat z.B. einen hemmenden Einfluss auf Entzündungen der Haut, sie reguliert Prozesse im Zellstoffwechsl und unterstützt deren Wachstum, daneben fördert sie den Abbau der Stoffwechselprodukte. Bei unserem Hund findet sie darum Einsatz bei eitrigen Ausschlägen, Abszessen, Geschwüren, Afterfisteln oder auch bei Gicht und Rheuma.
Sollte man die Empfehlung zur Verwendung der Funktionsmittel von einem Heilpraktiker, Homöopathen oder Arzt bekommen haben, so empfiehlt es sich die genannte Dosierung und die Dauer der Verabreichung einzuhalten! Wenn man aber als Laie selber die Therapie einsetzen will, dann gilt folgende allgemeine Dosierungsempfehlung: bei kleinen Hunden 3 Tabletten, bei mittelgrossen Hunden 6 Tabletten und bei grossen Hunden bis zu 10 Tabletten pro Tag.
Je nach Art der Erkrankung kann es sich um eine Akuttherapie handeln, dann werden die Tabletten viertelstündlich, halbstündlich bis stündlich verabreicht. Bei Besserung verringert man die Abstände und setzt die Therapie nach ein paar Tagen, je nach Zustand, wieder ab. Handelt es sich um eine chronische Erkrankung kann die Dauer der Therapie auch über Monate erfolgen. Auch kurmässig finden sich die Funktionsmittel als Einsatzmöglichkeit, z.B. bei Arthrose. Kurmässig bedeutet das man die Therapie durch Therapiefreie Zeiten unterbricht.
Da die Aufnahme über die Mundschleimhaut erfolgen soll, ist es am besten die Tabletten in warmen Wasser (ca.150ml) aufzulösen und sie dem Hund so zu trinken zu geben. Da sie aber süsslich schmecken, werden sie von vielen Hunden auch durchaus gerne aufgenommen und man kann sie so als "Leckerchen" verabreichen.